Wie bereits in den vorhergehenden Kapiteln erwähnt, richten sich unsere Flugaufgaben an Einsteiger die bereits einen einfachen Schwebeflug beherrschen. Sollten Sie die vorhergehenden Kapitel noch nicht gelesen haben, so holen Sie dies an dieser Stelle bitte nach. Alle nun folgenden Flugübungen bauen chronologisch aufeinander auf. Bitte beginnen Sie mit Aufgabe "A" und üben diese so lange bis alle Sequenzen der Aufgabe sicher sitzen. Erst wenn Sie die aktuelle Aufgabe auch unter ungünstigen Bedingungen quasi im Schlaf beherrschen, geht´s weiter zur nächsten Aufgabe.
Schwebeflug in Perfektion - so lautet unser vorläufiges Lernziel. Am Ende dieser Aufgabenserie steht der Nasenflug, also der Schwebeflug bei der die Modellnase in Richtung Pilot zeigt.
Gerades Abheben und Schweben in Augenhöhe
In unserer ersten Flugaufgabe geht es um das gerade Abheben bis auf Augenhöhe mit anschließendem drei sekündigen Schwebeflug. Danach wird das Modell wieder abgesetzt. Sowohl bei Auf- als auch Abstieg müssen geradlinig mit gleichbleibender Geschwindigleit erfolgen. Seitliches Ausbrechen sollte im Anfangstadium entgegen gewirkt werden. Auf Augenhöhe angekommen, wird Höhe und Position für mindestens drei Sekunden so genau wie möglich gehalten. Der gleichmäßige Abstieg erfolgt erst nachdem das Modell ruhig in der Luft steht. Nötigenfalls als etwas mehr Zeit lassen!
Langsames Drehen der Modellnase im Schwebeflug
Diese Übung baut auf die Vorhergehende auf und beginnt mit dem Schwebeflug in Augenhöhe. Nun wird die Modellnase langsam ein wenig nach rechts gedreht und zumindest drei Sekunden gehalten. Anschließend die Nase wieder in die Mitte um diese nach drei weiteren Sekunden nach links zu drehen. Beginnen Sie anfangs nur mit einem geringen Winkel von ca. 5 Grad. Erst wenn dieser geringe Neigungswinkel sicher beherrscht wird, langsam steigern. Auf keinen Fall zu früh oder zu stark steigern, sondern geduldig üben bis der Heli in allen Positionen möglichst ruhig und ohne sichtbare Änderung der Flughöhe wie "ein Bild" in der Luft parkt.
Bei fortschreitendem Trainingserfolg kann der Winkel schrittweise erhöht werden. Unser vorläufiges Ziel ist eine Drehung von ca. 45 Grad zu jeder Seite. Die Neutrallage (natürliche Schräglage) des Helis macht sich mit zunehmenden Winkel zu jeder Seite unangenehm bemerkbar. Wer der Neutrallage des Helis nicht genügend Aufmerksamkeit zukommen lässt, wird es sehr schwer haben die Position zu halten.
Bildbeschreibung: Das Drehen des Helis erfolgt auf der Stelle. Das Modell darf dabei nicht zur Seite ausweichen.
Langsame Drehung 45° mit seitlichem Schiebeflug
Ausgehend von der Grundposition wird die Modellnase 45° nach rechts gedreht. Anschließend wird ein langsamer, konstanter Schiebeflug über die Rollsteuerung generiert. Über der Fahne wird das Modell zum Stillstand gebracht. Nun die Modellnase gerade - sprich parallel zur Mittellinie - ausrichten und wiederum über die Rollsteuerung einen Schiebeflug zur Grundposition einleiten. Nicht vergessen: Das Modell muss an jeder einzelnen Position mindestens 3 Sekunden ruhig schweben, erst dann die nächste Position ansteuern. Die Übung wird anschließend zur anderen Seite hin durchgeführt.
Langsame Drehung 45° in Grundposition / Erweiterung bis 90° seitlich versetzt
Aufbauend auf den bis hierher erlernten 45° Schwebeflug, erweitern wir nun schrittweise die Drehung bis letztendlich 90° erreicht werden. Um dies zu vereinfachen, hatten wir der vorhergehenden Übung bereits einen seitlichen Schiebeflug hinzugefügt den wir nun aktiv nutzen um die im vorläufigen Lernziel erreichten 90° psychologisch zu entschärfen. Durch den seitlichen Versatz nähert man sich dem seitlichen 90° Schwebeflug allmählich an. Gefühlt ähneln 90° seitlich versetzt den bereits beherrschten 45° über der Mittellinie. Dies senkt die Pulsfrequenz enorm!
Ausgehend von der Grundposition wird die Nase also nun 45° zur Seite gedreht, anschließend über Roll einen Drift zur Fahne A einleiten und den Winkel langsam aber stetig erhöhen. Nach einigen Versuchen sollte letztlich der 90° über der Fahne erreicht werden. Über der Fahne den Heli wieder parallel zur Mittellinie ausrichten und im Schiebeflug über Roll zurück in die Grundposition. Nicht vergessen, alle Positionen für min. 3 Sekunden halten und auf die Flughöhe achten. Und mittlerweile auch schon obligatorisch die Übung abwechselnd in beide Richtungen üben.
Gerader Flug im 90° Winkel - Achtung: Bitte Geduld mitbringen!
Wer die vorhergehende Übung ernsthaft trainiert hat, sollte nun in der Lage sein das Modell in der Grundposition 90° zu drehen und dabei Position und Höhe zu halten. Ausgehend von dieser 90° Position fliegen wir nun langsam zu Fahne A/B um dort wieder für 3 Sekunden zu stoppen und anschließend wie in der vorhergehenden Übung das Modell gerade auszurichten. In dieser Position geht´s wieder mit der Nase parallel zur Mittellinie zurück zur Grundposition. Diese Übung erfordert viel Geduld und muss über einen längeren Zeitraum eisern zu beiden Seiten geübt werden.
Na, noch alles klar? Bald geht´s hier weiter.....