Moderne 760µs. Heckservos erwärmen sich im Betrieb etwas, dies ist, besonders, wenn mit eher hoher Gyroempfindlichkeit geflogen wird, völlig normal. Was aber, wenn die Wärmeentwicklung stärker wird, als dem Servo zuträglich ist und dieses im schlimmsten Fall sogar kurzzeitig abschalten könnte? In diesem Falle muss die Ursache ermittelt und behoben werden. Eine systematische Vorgehensweise kann dabei viel Zeit sparen und schafft garantierten Erfolg.
Verwenden wir also folgende Checkliste um die Ursache einzukreisen und zu beheben.
Heckanlenkung
Die gesamte Heckanlenkung muss leichtgängig sein. Besonders an den Endpunkten (Endausschlag links/rechts) ist darauf zu achten, dass das Servo nicht mechanisch in seiner Bewegung eingeschränkt wird. Diese Prüfung ist schnell und einfach durchzuführen.
Lagerbestückung im Heckblatthalter
Etwas aufwändiger ist die Überprüfung des korrekten Einbauschemas der Lagerbestückung der Heckblatthalter. Liegt hier ein Einbaufehler vor, so macht sich die Schwergängigkeit erst im Flug bemerkbar. Erst wenn die Fliehkräfte voll einsetzen, kommt es zur Schwergängigkeit. Bei all unseren Modellreihen ist die Einbaureihenfolge der einzelnen Lagerkombinationen gut übersichtlich in der Anleitung dargestellt. Folgen Sie strickt der jeweiligen Darstellung.
Hier ein Beispiel:
Passende Anlenkgeometrie
Wird z.B. die Anlenkkugel am Servohorn zu weit innen oder zu weit außen eingehängt schließt sich der elektronisch – mechanische Regelkreis nicht oder nur teilweise. Jedenfalls aber bedarf es entweder einer erhöhten Stellkraft bei zu wenig Weg (Kugel zu weit Außen) oder enorm großer Wege am Servo (Kugel zu weit innen).
Merke: Der Abstand der Anlenkkugel am Servohorn ist dann korrekt, wenn die Endausschläge am Heckrotor ausgehend von Neutralstellung am Servo und 4° Grundschub am Heckrotor bei etwa 100% Servoweg im Gyrosystem erreicht werden.
Nun hört man schon Stimmen die sagen: „In der Anleitung sind XXmm angeben“ Nun, das ist ein Grundwert von dem aus man sich an die tatsächlichen Wege des Servos annähren sollte. Jedes Servo und jedes Gyro gibt andere Wege aus. Die tatsächlich erzeugten Wege müssen stets individuell ermittelt werden. Will man es richtig machen, führt kein daran Weg vorbei.
Gyro Empfindlichkeit
Die Empfindlichkeitseinstellung des Gyros (oder FBL Heckgyros) hat wesentlichen Einfluss auf die Wärmentwicklung. Während in früheren Zeiten eine zu hoch gewählte Gyroempfindlichkeit unmittelbar durch ein unkontrolliertes Aufschwingen des Hecks eine Fehleinstellung angezeigt hat, kommt es heutzutage im ersten Stadium zu keinen sichtbaren Auswirkungen, lediglich die Temperatur des Servos steigt stark an. Erst im weiteren Verlauf kommt es bei einer zu hohen Gyroempfindlichkeit zu einem Aufschwingen des Heckauslegers.
Es ist also wichtig die Gyro Empfindlichkeit gewissenhaft zu erfliegen. Zu hohe Werte sind schädlich für das Gesamtsystem und sind daher zu vermeiden.
Gyro (FBL Gyro) Einstellungen / Qualität des Gyrosystems
Selbstredend halten wir uns an die technischen Daten bezüglich PWM Länge, Ansteuerfrequenz und Stellzeit des Servos und hinterlegen diese im Gyrosystem. (Beispiel 760 µs. / 330Hz / 0,07 s/45°)
Bereits an dieser Stelle ergeben sich oftmals Fehler bei der Eingabe. Beispielsweise gibt der Servohersteller eine bestimmte Stellzeit in s/45° an und das FBL System erwartet eine Eingabe in s/60°. Alleine diese Abweichung verzerrt das Ergebnis völlig. In der Praxis finden wir im Service oftmals haarsträubende Fehleingaben vor. So sind die Werte der Stellzeit natürlich auch spannungsabhängig. Bei niedrigerer Spannung kommt es zu einer negativen Kettenreaktion. Da sich hier der Regelkreis aus multipler Ursache nicht mehr schließt, arbeitet sich das Servo regelrecht zu Tode (niedrigere Spannung – Stellzeitangabe im Gyro unkorrekt – Gyro steuert Servo zu schnell an – mechanische Reaktion im Modell bleibt aus – Gyro legt nach – Modell reagiert zu spät – Gyro legt nach………..tot). Im Zweifelsfalle fliegt man sicherer, wenn man im Gyro etwas niedrigere Werte für Ansteuerfrequenz und eine langsamere Stellzeit wählt. Im Flug ist davon zumeist nichts spürbar, allerdings schafft man damit wertvolle Reserven für einen Spannungseinbruch oder einen anderen Fehler.
Abschließend sei noch erwähnt, dass es auch FBL Systeme am Markt zu kaufen gibt deren Signalausgabe nicht gerade als feste Wissenschaft zu bezeichnen ist. In ungünstigen Fällen werden sämtliche Microbewegungen der Gyros, welche z.B. einfach nur durch Vibrationen oder auch durch ein allgemein unscharfes Signal erzeugt werden, ungefiltert an das Servo weitergegeben. Dieses „Rauschen“ trägt absolut nichts zur Stabilisierung des Modells bei. Ganz im Gegenteil, es erzeugt bei hochauflösenden Servos nur unnötige Micro – Bewegungen, welche das Servo extrem belasten. Niedrig auflösende Servos setzen dieses Rauschen nicht um, da es Ihnen am feinfühligen Ansprechverhalten fehlt.
Wichtig: Ein bekannter Name eines FBL System sagt ebenso wenig über die Qualität des Gerätes aus, wie der angebliche Beliebtheitsgrad eines Politikers über dessen Führungsqualität oder dessen Entscheidungen.
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